Literaturverzeichnis
1 World Economic Forum (2018). The Global Competitiveness Index 4.0. Verfügbar unter https://reports.weforum.org/global-competitiveness-report-2018/ | Letzter Zugriff am 02.05.2020.
2 World Economic Forum (2019). The Global Competitiveness Index 4.0. Verfügbar unter www.weforum.org/reports/global-competitiveness-report-2019 | Letzter Zugriff am 02.05.2020.
3 OECD (2019). OECD Employment Outlook 2019: The Future of Work. Verfügbar unter https://doi.org/10.1787/9ee00155-en | Letzter Zugriff am 01.07.2020.
4 Patscha, C.; Glockner, H.; Störmer, E.; Klaffke, T. (2017): Kompetenz- und Qualifizierungsbedarfe bis 2030. Ein gemeinsames Lagebild der Partnerschaft für Fachkräfte. Hrsg: Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Verfügbar unter www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a758-16-kompetenz-und-qualifizierungsbedarfe.pdf?__blob=publicationFile&v=2 | Letzter Zugriff am 30.06.2020.
5 Dengler, K.: Substituierbarkeit von Berufen und Veränderbarkeit von Berufsbildern. IAB-Stellungnahme (2) 2019, S. 12 ff. Verfügbar unter http://doku.iab.de/stellungnahme/2019/sn0219.pdf | Letzter Zugriff am 15.06.2020.
6 PIAAC 2012: Die wichtigsten Ergebnisse. Verfügbar unter www.gesis.org/piaac/daten-und-publikationen | Letzter Zugriff am 04.05.2020.
7 Acatech (2020). MINT Nachwuchsbarometer. Verfügbar unter www.acatech.de/projekt/mint-nachwuchsbarometer/ | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
8 Koalitionsvertrag (2018). Ein neuer Aufbruch für Europa. Eine neue Dynamik für Deutschland. Ein neuer Zusammenhalt für unser Land. S. 39 ff. Verfügbar unter www.bundesregierung.de/resource/blob/656734/847984/5b8bc23590d4cb2892b31c987ad672b7/2018-03-14-koalitionsvertrag-data.pdf?download=1 | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
9 Bundesministerium für Bildung und Forschung (2019). Nationale Weiterbildungsstrategie. Verfügbar unter www.bmbf.de/de/nationale-weiterbildungsstrategie-8853.html | Letzter Zugriff am 26.05.2020.
10 OECD (2019). OECD Future of Education and skills 2030. OECD Learning Compass 2030. Verfügbar unter www.oecd.org/education/2030-project/contact/OECD_Learning_Compass_2030_Concept_Note_Series.pdf | Letzter Zugriff am 06.07.2020.
11 OECD (2019): Bildung auf einen Blick 2019: OECD-Indikatoren. S. 155 f. Verfügbar unter www.oecd.org/berlin/publikationen/bildung-auf-einen-blick.htm | Letzter Zugriff am 04.05.2020.
12 Accenture (2018). G20YEA. How to accelerate skills acquisition in the age of intelligent technologies. S. 17 f. Verfügbar unter www.g20yea.com/images/reports/Its-Learning—Just-Not-As-We-Know-It.pdf | Letzter Zugriff am 26.05.2020.
13 Valikom (2018). Berufsrelevante Kompetenzen bewerten und zertifizieren. Verfügbar unter www.validierungsverfahren.de/startseite/?no_cache=1 | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
14 ProfilPASS. Verfügbar unter www.profilpass.de/ | Letzter Zugriff am 13.05.2020.
15 Hightech-Forum (2017). Gute Ideen zur Wirkung bringen. Umsetzungsimpulse des Hightech-Forums zur Hightech-Strategie. S. 55.
16 Amtsblatt der Europäischen Union (2006/962/EG): Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zu Schlüsselkompetenzen für lebensbegleitendes Lernen. Verfügbar unter https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex:32006H0962 | Letzter Zugriff am 01.05.2020.
17 EFI (2018). Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2018. S. 32 ff. Verfügbar unter www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_2018/EFI_Gutachten_2018.pdf | Letzter Zugriff am 01.07.2020.
18 Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft (2018). Future Skills: Welche Kompetenzen in Deutschland fehlen. Verfügbar unter www.future-skills.net/analysen/future-skills-welche-kompetenzen-in-deutschland-fehlen | Letzter Zugriff am 30.06.2020.
19 Acatech (2020). MINT Nachwuchsbarometer. Verfügbar unter www.acatech.de/projekt/mint-nachwuchsbarometer/ | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
20 Datenethikkommission der Bundesregierung (2019). Gutachten . S.72 f. Verfügbar unter www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/it-digitalpolitik/gutachtendatenethikkommission.html | Letzter Zugriff am 30.06.2020.
21 Raspberry Pi Foundation. Verfügbar unter www.raspberrypi.org/ | Letzter Zugriff am 14.05.2020.
22 Fraunhofer IAIS. Roberta – grenzenlos digitale Bildung fördern. Verfügbar unter www.roberta-home.de/initiative/ | Letzter Zugriff am 14.05.2020.
23 IHK Berlin: Train the Trainer. Verfügbar unter www.ihk-berlin.de/pruefungen-lehrgaenge/ihk-die-weiterbildung/lehrgaenge-seminare/ausbilderqualifizierung-dozentenqualifizierung/train-the-trainer-2277758 | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
24 Hightech-Forum (2020). Innovationspolitik nach der Corona-Krise: Sieben Leitlinien für neues* Wachstum. Verfügbar unter www.hightech-forum.de/publication/innovationspolitik-nach-der-corona-krise/ | Letzter Zugriff am 15.06.2020.
25 Bundesministerium für Bildung und Forschung. DigitalPakt Schule. Verfügbar unter www.digitalpaktschule.de/ | Letzter Zugriff am 15.05.2020.
26 Bundesministerium der Finanzen (2020). Das Konjunkturpaket. S. 6. Verfügbar unter www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Schlaglichter/Konjunkturpaket/2020-06-03-konjunkturpaket-beschlossen.html | Letzter Zugriff am 04.06.2020.
27 Reaktor/University of Helsinki: Elements of AI. Verfügbar unter www.elementsofai.de/ | Letzter Zugriff am 01.05.2020.
28 Diakoniewerk Simeon. Stadtteilmütter Neukölln. Verfügbar unter www.diakoniewerk-simeon.de/beratung-integration/stadtteilmuetter-in-neukoelln/ | Letzter Zugriff am 05.05.2020.
29 Turing-Bus. Verfügbar unter https://turing-bus.de/ | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
30 Bundesministerium für Bildung und Forschung. Innotruck. Technik und Ideen für morgen. Verfügbar unter www.innotruck.de/initiative-innotruck-startseite/ | Letzter Zugriff am 14.05.2020.
31 MS Wissenschaft. Verfügbar unter https://ms-wissenschaft.de/ | Letzter Zugriff am 12.05.2020.
32 IAB (2019). IAB-Stellungnahme 17/2019. Zur Arbeitsmarktlage, Kurzarbeit und Weiterbildung in Deutschland.
33 Hightech-Forum (2020). Zukunft der Wertschöpfung. Verfügbar unter www.hightech-forum.de/publication/wertschoepfung/ | Letzter Zugriff am 02.05.2020.
34 Hochschulkompass. Verfügbar unter www.hochschulkompass.de/home.html | Letzter Zugriff am 30.06.2020.
35 Stiftung Akkreditierungsrat. Verfügbar unter www.akkreditierungsrat.de/de/kontakt/kontakt | Letzter Zugriff am 30.06.2020.
36 Bertelsmann Stiftung (2019). Weiterbildungsfinanzierung in Deutschland 1995–2015. S. 29. Verfügbar unter www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/weiterbildungsfinanzierung-in-deutschland-1995-2015 | Letzter Zugriff am 11.05.2020.
37 IW-Trend (2017). Die neunte IW-Weiterbildungserhebung. Kosten und Nutzen betrieblicher Weiterbildung. Verfügbar unter www.iwkoeln.de/studien/iw-trends/beitrag/susanne-seyda-beate-placke-die-neunte-iw-weiterbildungserhebung-369145.html | Letzter Zugriff am 05.05.2020.
38 EFI (2019). Jahresgutachten zu Forschung, Innovation und technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands 2019. S. 94 ff. Verfügbar unter www.e-fi.de/gutachten-und-studien/gutachten/ | Letzter Zugriff am 25.05.2020.
39 Wissenschaftsrat (2019). Empfehlungen zu hochschulischer Weiterbildung als Teil des lebenslangen Lernens. Verfügbar unter https://wissenschaftsrat.de/download/2019/0418-19.html | Letzter Zugriff am 04.05.2020.
40 Beschluss der Kultusministerkonferenz (2009). Hochschulzugang für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung. Verfügbar unter www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2009/2009_03_06-Hochschulzugang-erful-qualifizierte-Bewerber.pdf | Letzter Zugriff am 05.05.2020.
41 Value Balancing Alliance. Verfügbar unter www.value-balancing.com/ | Letzter Zugriff am 04.05.2020.
42 Hochschulallianz für den Mittelstand. Verfügbar unter http://hochschulallianz.de/ueber-uns.html | Letzter Zugriff am 04.05.2020.
43 Hightech-Forum (2019). Wege zum 3,5-Prozent-Ziel. Verfügbar unter www.hightech-forum.de/publication/35-prozent-ziel/ | Letzter Zugriff am 15.06.2020.
44 Fraunhofer IAO. Future Work Lab. Verfügbar unter https://futureworklab.de/ | Letzter Zugriff am 25.05.2020.
45 Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung von Sachsen-Anhalt: Transfergutscheine. Verfügbar unter https://mw.sachsen-anhalt.de/service/beratung-und-foerderung/transfergutschein/ | Letzter Zugriff am 11.05.2020.
46 Bayerische Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH: Innovationsgutschein für kleine Unternehmen/Handwerksbetriebe. Verfügbar unter www.bayern-innovativ.de/innovationsgutschein-bayern/seite/innovationsgutschein-foerderung | Letzter Zugriff am 02.05.2020.
Über dieses Impulspapier
Die Inhalte des vorliegenden Impulspapiers wurden im aktuellen Hightech-Forum auf der Sitzung am 24. Juni 2020 beraten und kommentiert. Sie stellen keinen einstimmigen Beschluss des Gremiums dar.
Die in diesem Impulspapier dargelegten Positionen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Bundesregierung wieder.
Dieses Impulspapier wurde von den Mitgliedern des Thementeams „Innovation und Qualifikation“ des Hightech-Forums, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Prof. Dr. Anke Hassel, Dr. Marion Jung (Sprecherin), Prof. Dr. Manfred Prenzel, Frank Riemensperger und Prof. Dr. Birgitta Wolff mit dem Ziel erarbeitet, die Bundesregierung bei der Umsetzung
der Hightech-Strategie 2025 zu beraten.
Es beruht auf den Beiträgen aus einem Experten-Workshop mit ca. 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, Fachgesprächen mit ausgewählten Expertinnen und Experten sowie der
Beratung durch die Mitglieder des Hightech-Forums.
Danksagung und beteiligte Organisationen
Die Mitglieder des Hightech-Forums bedanken sich bei den folgenden Organisationen für Impulse und Anregungen während des Workshops „Innovation und Qualifikation“ am 5. März 2020 in Frankfurt am Main:
Accenture GmbH, BASF SE, ChromoTek GmbH, Coolar UG, Deutsche Bahn AG, Fraunhofer IAO, Goethe-Universität Frankfurt am Main, IG Metall, Innovectis GmbH, KADIB, Schaeffler AG, Schott AG, Screenart production GmbH,
Siemens AG, Telekom AG, Testo SE & Co KGaA, TNG Technology Consulting, Universität Potsdam, Viessmann GmbH & Co AG, Voith Composites SE & Co. KG, ZEB Business School, ZF Friedrichshafen AG.
Die Mitglieder des Hightech-Forums bedanken sich bei den folgenden Expertinnen und Experten für Impulse und Anregungen:
- Dr. Achim Dercks vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
- Elke Hannack und Matthias Anbuhl vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
- Christian Heller von der Value Balancing Alliance e. V.
- Stephanie Krömer von der Arbeitsagentur Frankfurt am Main
- Dr. Martin Raditsch von der INNOVECTIS GmbH
- Dr. Hannes Schröter und Dr. Sarah Widany vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz- Zentrum für Lebenslanges Lernen e. V.
Über das Hightech-Forum
Die Mitglieder des Hightech-Forums wurden im Jahr 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für den Zeitraum der aktuellen Legislaturperiode berufen. Sie üben ihre Funktion ehrenamtlich neben ihrer beruflichen Funktion aus. Die Geschäftsstelle des Hightech-Forums unterstützt die Vorsitzenden und Mitglieder des Hightech-Forums in ihrer Gremienarbeit und wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Geschäftsstelle ist bei der Fraunhofer-Gesellschaft angesiedelt.
Redaktionsschluss
6. Juli 2020
15. Oktober 2020 13:52 Kommentar von Volker Born, ZDH
Vielen Dank für die Erarbeitung des Impulspapiers „Innovation und Qualifikation“. Dass sich das Hightech-Forum mit Fragen der Aus- und Weiterbildung beschäftigt kann begrüßt werden. Denn gute Bildung stellt nicht nur sicher, dass Hightech und Innovationen entstehen, sondern sie ist auch wichtig und notwendig, damit diese in die Breite diffundieren und so in der Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger Mehrwerte erzeugen können.
Die sich nicht zuletzt durch die Digitalisierung stark beschleunigenden Innovationszyklen und der sich verschärfende internationale wirtschaftliche Wettbewerb stellen die Bildungsbereiche, die Wissenschaft, Betriebe und Arbeitnehmer gleichermaßen vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund gibt das Impulspapier wichtige bildungspolitische Anregungen.
Zu begrüßen ist beispielsweise, dass der „Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Bildungs- und Forschungseinrichtungen“ vom Hightech-Forum im Impulspapier (Abschnitt 5) als Handlungsfeld identifiziert wird. So wird unter anderem auf den erheblichen Aufholbedarf, wenn es um den Transfer des generierten Wissens in die wirtschaftliche Anwendung geht, verwiesen. Dabei gilt es die Hindernisse in der strengen Trennung von Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung zu überwinden. Das Handwerk wirbt seit längerem dafür (u. a. berufliche Exzellenzinitiative, Technologie- und Qualifikationsmonitoring) den Wissenschafts-Praxis-Transfer mit klugen Maßnahmen institutionell zu unterlegen, in bestehende Strukturen der beruflichen Bildung einzubetten (z.B. Sozialpartnerschaft) und stärker zu fördern. Einen wichtigen Impuls in diesem Kontext stellt unter anderem der BMBF-Innovationswettbewerb „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung – kurz InnoVET“ dar.
Das Impulspapier könnte sich jedoch stärker auf die für Innovation wichtige Diffusionsfunktion von beruflicher Fort- und Weiterbildung fokussieren. In Abschnitt 4 geht hier der „rote Faden“ leider etwas verloren. Wie eine stärkere staatliche Regulierung des Weiterbildungsmarktes in der vorgeschlagenen Form die Innovationsfähigkeit in Deutschland stärken soll, bleibt im Impulspapier offen.
Das Impulspapier enthält gerade im Kernkompetenzbereich des Hightech-Forums wichtige Anregungen. Für Hinweise zur Ausgestaltung des Bereichs der beruflichen Bildung sollten künftig noch stärker die bestehenden Potenziale des Systems herausgearbeitet werden. So bleibt für eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der Modernisierung von Aus- und Fortbildungsberufen der wissenschaftliche Beitrag des Bundesinstituts für Berufsbildung sowie der systemimmanente Mehrwert der Berücksichtigung zentraler Stakeholder im Rahmen von Neuordnungsverfahren im Impulspapier unberücksichtigt. Auch werden die Beiträge der Organisationen und Forschungseinrichtungen der Wirtschaft nicht entsprechend berücksichtigt.
9. Oktober 2020 15:13 Kommentar von Dr. h.c. Thomas Sattelberger MdB
Für die Möglichkeit zur Kommentierung dieses Impulspapiers bedanke ich mich.
In Kapitel 1, Absatz 2 vermisse ich neben dem besorgniserregenden Befund, d.h. den Platzierungen Deutschlands bei verschiedenen Erhebungen, eine Tendenzaussage dazu, inwiefern wir uns generell verbessern oder verschlechtern, und das in absoluten Zahlen und im internationalen Vergleich.
In Kapitel 2, Absatz 2 wüsste ich gern, wie lange hier schon der Auftrag besteht, die informellen Kompetenzen zu messen, und wann mit dem Verfahren zu rechnen ist, das gemeinsam mit den Gewerkschaften zur Erfassung und Anerkennung entwickelt werden soll.
In Kapitel 3, letzter Absatz, stellt sich mir die Frage, ob es vielleicht eine Evaluierung aus der Wirtschaftskrise 2007 bis 2009 gibt, aus der hervorgeht, was hier Hinderungsgründe waren und welche Incentivierungen eher erfolgreich schienen.
Im Zuge von Kapitel 4 stellt sich mir die Frage, ob man auch mit Rentenpunkten arbeiten kann: In welcher Form könnten hier Anreize für Weiterbildung gegeben werden – insbesondere für Zielgruppen, die sich sonst kaum weiterbilden.
Ebenfalls in Kapitel 4 steht der Satz: „Beispielsweise sollten die Weiterbildungskosten anteilig von den Akteuren getragen werden, für die die Qualifizierung einen Nutzen entfaltet.“ Hier frage ich mich, was für Kleinstunternehmen gelten soll. Was könnten Gründe dafür sein, dass beteiligte Akteure von einer Kofinanzierung befreit werden?
In dem Absatz: „Zur Qualitätssicherung und Vertrauensbildung … „ ist die Rede davon, dass die zentralen Akteure ein einheitliches Zertifizierungssystem anvisieren sollten. Vorstellbar wäre auch die Verstetigung über ein Gremium. – Ich sehe hier die Gefahr einer Verbürokratisierung, eines „Zertifizierungsmonsters“ bzw. einseitiger Einflussnahme. Gibt es hier. die Möglichkeit, nutzerorientierte KI gewinnbringend einzusetzen?
Das Hightech-Forum „Sieht ein großes Potenzial für Universitäten und Hochschulen im Bereich der Weiterbildung“. Meiner Ansicht nach ist das, was die Universitäten und Hochschulen bislang im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung geleistet haben, unzureichend. Was ist hier der aktuelle Stand, und was waren bislang die Hemmnisse, dass die Entwicklung nicht weiter gediehen ist?
30. September 2020 16:34 Kommentar von Matthias Anbuhl
Herzlichen Dank, für die Möglichkeit das Impulspapier „Innovation und Qualifikation“ zu kommentieren. Ich werde in diesem Kommentar nur die Punkte anmerken, die ich kritisch sehe. Das soll die Anerkennung für die geleistete Arbeit nicht schmälern.
– Erhalt der Chancengerechtigkeit (S.2): Gleiche Chancen sind aus meiner Sicht (und auch rein empirisch) im Bildungswesen nicht gegeben. Das zeigen diverse nationale und internationale Vergleichsstudien. Daher würde ich von der notwendigen „Herstellung“ der Chancengleichheit sprechen.
Der Begriff der Chancengerechtigkeit ist m.E. auch unpräzise. Mangelnde Chancengleichheit kann man empirisch messen. Bei gleicher Leistung hat ein Kind aus einer Arbeiterfamilie 3,5-fach schlechtere Chancen auf einen Platz am Gymnasium als ein Akademikerkind (siehe PISA-Studie). Damit sind Chancen klar ungleich verteilt. Aber ab welchem Verhältnis kann man von Chancengerechtigkeit sprechen?
– Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung (S.3): Es ist gut, dass sie diesen wichtigen Punkt aufgenommen haben. An dieser Stelle könnte man auch exemplarisch Mindeststandards benennen (z.B. Mindestqualifikationen des Lehrpersonals (beruflich, akademisch), Mindestanteil an nicht-atypisch Beschäftigten, Tarifbindung etc.
– Bei den Zukunftskompetenzen (S. 4) fordern sie einen evidenzbasierten Dialog. Die Neuordnung von Aus- und Fortbildungsberufen nach BBiG/HwO ist bereits evidenzbasiert. Das BIBB begleitet nicht nur die Ordnungsverfahren, sondern stellt in der Regel evidenzbasiert Forschungsergebnisse für die Ordnungsverfahren zur Verfügung.
Ein Problem ist durchaus, dass in anderen Berufsbildungsbereichen (GES-Berufe), aber auch im nicht-geregelten Weiterbildungsbereich kaum oder zu wenig Forschungsergebnisse vorliegen, insbesondere was den Output (Kompetenzfeststellung) und den Outcome (Wirksamkeit) von Bildungsangeboten anbelangt.
– Zur Zertifizierung durch die Kammern (S. 4): Zertifiziert werden kann erst etwas, wenn es dafür einen Anlass und entsprechende Kriterien gibt. Soweit sind wir aber nicht, solange diese Angebote nicht öffentlich gefördert sind und unklar ist, welche Bildungsziele und welcher Nutzen für die Teilnehmenden damit verbunden ist.
Zentrales Anliegen ist es zunächst, diese neue Formate und Bildungsinhalte qualitativ weiterzuentwickeln:
1. Die Unterschiede zwischen Qualifikations- und Kompetenzerwerb dürfen nicht verwischt werden. Angesichts berufsfachlicher und professionsbezogener Arbeitsmärkte in Deutschland ist der Nachweis von formaler Qualifikation (im Sinne einer öffentlich-rechtlich geregelten Kompetenzfeststellung und Zertifizierung) und berufsfachlich geprüften Kompetenzen ein wesentlicher Treiber für Weiterbildung, der nicht ignoriert werden sollte.
2. Die Qualitätssicherung bei digitalen Lehr-Lern-Angeboten ist bisher überhaupt nicht gesichert. Häufig ist unklar, wer tatsächlich der Anbieter ist (Angaben zur Herkunft der Ressourcen wie z.B. Verlage, Bildungseinrichtungen, Trainer/Dozenten …), ob die anbietenden Akteure zuverlässig und vertrauenswürdig sind, ob sie spezifische Interessen verfolgen oder sachlich und fachlich kompetent sind.
3. Auch die mediale und didaktische Aufbereitung spielt eine wichtige Rolle. So sind die meisten Angebote derzeit weder handlungsorientiert noch haben sie einen Bezug zu beruflichen Tätigkeiten. Solche Angebote müssen dann auch nicht zertifiziert werden.
4. Bei digitalen Lehr-Lernangeboten ist auch die Beteiligung der Fachcommunity essentiell, die Ressourcen bewertet und kontextualisiert. Solch ein Verfahren könnte verlässliche Bewertungen vermitteln und entsprechende Angebote (insbesondere Lehr-Lern-Materialien) in der Qualität transparent machen.
– Bei dem Kulturwandel in der Weiterbildung fordert das Impulspapier, eine Erwartungshaltung an die Beschäftigten zu vermitteln (S. 5): Es ist immer recht einfach, an die Berufstätigen / Beschäftigten Erwartungshaltungen heranzutragen, aber auf der anderen Seite die Hände in den Schoß zu legen, um Weiterbildung von Beschäftigten zu ermöglichen. Wenn ich mir den jüngsten Bericht zum Weiterbildungsverhalten (IW 2018) ansehe, komme ich zum Schluss, dass Beschäftigte durchaus gerne Weiterbildung in Anspruch nehmen würden, aber aufgrund der betrieblichen Umstände dies nicht können (zeitintensiv, Gefahr von Einkommenseinbußen, fehlender Nutzen).
Mein Vorschlag: Statt der Erwartungshaltung sollte doch eher die Ermöglichung von beruflicher und persönlicher Weiterentwicklung aufgenommen werden.
– Sie fordern Einführung eines Benutzerkontos (S.5) bei dem regelmäßig Kompetenzen und Entwicklungen in der Arbeitswelt angeglichen werden und dem Beschäftigten Vorschläge zur Weiterbildung unterbreitet werden. Das macht die Beschäftigten vom Subjekt zum Objekt. Eine wirkliche intrinsische Motivation für Weiterbildung wird so nicht erreicht.
– Zum Zusammenhang von Akkreditierung und Zertifizierung (S.5): Die wissenschaftliche Weiterbildung ist nicht in das Akkreditierungssystem integriert, akkreditiert werden nur ganze Studiengänge.
– Zudem modularen Curricula an Hochschulen (S.6.). Dem ganzen Bereich fehlt es noch an soliden Mindestanforderungen und Qualitätsstandards. Das freie Sammeln von Kleinstmodulen bis zum Hochschulabschluss bewerte ich kritisch. Wenn das Feld aber systematisiert ist und die Einzelmodule auf einen Studiengang zugeschnitten sind (also den regulären Modulen entsprechen), kann man auch schrittweise zum Abschluss gelangen.
24. September 2020 16:32 Kommentar von Georg Kääb, Sprecher Arbeitskreis der BioRegionen in Dtschl
Sehr geehrtes HTF und Mitwirkende an diesem wie auch an weiteren Papieren im Innovations-Dunstkreis.
Ich habe aktiv mitgewirkt an Wissenstransferaktionen (Biotechmobil), an Hochschul-Ausbildungsordnungs-Reformen (Bologna), an LehrerInnen-Weiterbildungen wie auch einer Fülle von Berufsinformationsveranstaltungen für Schüler, Absolventen, auch Uni-Absolventen, die oft vom Berufsbild keine Vorstellung hatten/haben. Das als Einleitung.
Ein grundlegendes Manko an Papieren zu Bildungs- und Qualifizierungsreformen ist, wenn dort nicht auch definiert ist, was eigentlich der Vermittlungsgegenstand in Zukunft ist: Ist es Wissen, Kompetenz zu xy, ist es „Können“, Kreativität, sind es einige soft skills? In meiner Vergangenheit waren es dann oft didaktisch definierte Module, die an den Auszubildenden heranzutragen wären, die „Kompetenz zu…“. Da in einer digitalisierten und vergoogelten Welt das Wissen alleine und eine allgemeine „Aneignungskompetenz“ meiner Meinung nach nicht ausreichen wird – insbesondere, wenn man groß Innovationsfähigkeit darüber schreibt – muss ein absoluter Schwerpunkt auf dem Know-How liegen, dem „how to…“, der echten Anwendung, der eigenen Entwicklungs“kompetenz“ für neue Lösungsansätze. Das, was ich mit „Können“ am besten beschrieben finde. Eine Schraube drehen können und eine bessere Schraube erfinden können, hängt direkt miteinander zusammen. Sicherlich gibt es da viele Publikationen im tiefen Bildungsbibliothekarium, wie Bildung Praxisbezug auch zum Inhalt nehmen sollte etc. Ich denke aber, die Digitalisierung zwingt zu einem radikalen Umbruch, insgesamt Bildung nur noch als Zeitfenster zu sehen, in dem eine Anwendung des ganzen Wikipedia- und Google-Wissens zu einer konkreten Problemlösung beigebracht, trainiert und schließlich auch bewertet wird. Und dann wird daraus auch eine Grundlage für Technologie, für Selbsterkenntnis und Selbstfindung, Selbstbewusstein über die eigene „Könnerschaft“ und damit die Fähigkeit zur Innovation. Dies alles darf nicht theoretisierend sein und bleiben.
2. Punkt, lebenslanges Lernen: Wichtig hierfür ist eine andere Gewichtung der „akademischen“ Ausbildung im Berufsleben. Einerseits gibt es viel zu stark eine Trennung von Akademie und Berufen (siehe oben, die zig Uniabsolventen, die ich schon getroffen habe, die keine Ahnung von den Berufsbildern und -möglichkeiten direkt vor ihrer Nase haben, haben können, weil sie es nie an der Uni haben kennenlernen dürfen), andererseits ist viel zu statisch festgelegt, dass zuerst die akademische Bildung zu erfolgen habe, dann der Beruf (ja, die Zugänge für berufliche Bildungswege haben sich verbessert, aber bis zu welcher Altersstufe? Was, wenn der 45-50-jährige eigentlich wieder eine akademisch-forscherische Periode einlegen möchte, um ein bestimmtes Feld grundlegender zu „studieren“ – und dies nicht nur als Weiterbildung verstanden, sondern auch als „umbildung“ zu gänzlich neuen Feldern?), hier ist zuwenig bidirektionaler, hürdenfreier Austausch möglich. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung nochmal studieren, um danach aber auch wieder beruflich weiterzumachen, neues, eigenes Verständnis für Interdisziplinaritäten sich aneignen können, um an diesen Disziplin-Grenzen neue Innovationen besser beurteilen zu können, oder auch selbst innovieren zu können.
auch bei allen anderen Punkten: die Anwendung in die Köpfe bringen, und die Anwender in die Bildungssysteme (auch wieder zurück-)bringen.
23. September 2020 23:56 Kommentar von Kai Lamottke
Bezüglich der Ausarbeitungen des Hightech-Forums (Innovation und Qualifikation) ergäben sich folgende Forderungen – und damit Schwächen in der expliziten Nennung für die Innovationsfähigkeit des Einzelnen und des Staates als Gesamtheit. In der Beurteilung übersehen wird die Relevanz des Ausbildungshintergrunds, Fortbildungsverhalten, Qualifikationsevaluierung und Belohnunginstrumente staatlicher Akteure, die mit und durch ihren Hintergrund Maßnahmen zur Innovation / Qualifikation maßgebend dominieren. Dieses soll hier nachgeholt werden:
• Kompetenzen, die in der Schule gelehrt und bewertet werden, haben zu häufig nichts mit den Kompetenzen zu tun, die erfolgreiche Mitarbeiter und Unternehmen auszeichnen.
• Staatliche Stellen versagen massiv, angemessen Innovation und Qualifikation in ihrem eigenen Wirkungsbereich und bei ihren eigen Mitarbeitern zu fördern, voranzubringen und letztendlich zu belohnen. Dies führt dazu, dass Art und Weise von Schwachstellen bei Innovation und Qualifikation nicht benannt werden kann, nicht quantifiziert werden kann, die Vergleichbarkeit nicht hergestellt werden kann und keine effektiv Abänderung verstanden und durchgeführt werden kann.
• Dieses mangelnde Engagement in eigenen verantwortenden staatlichen Strukturen behindert ebenfalls das Verständnis bei den zu schaffende effektiver Rahmenbedingungen bei privaten Akteuren. Ebenfalls leidet das Schul- und Ausbildungswesen darunter, dass der Leistungserbringer nicht dem Leistungsnehmer verantwortlich ist, sondern sich staatlichen Strukturen untereinander eine Rechenschaftspflichtstruktur geschaffen haben. Diese können und sollen nicht verantwortbar gemacht werden für ihren Leistungsbeitrag und sind insofern nicht mehr steuerbar für einen hervorragenden, effektiven Innovations- und Qualifikationsbeitrag. Dies führt darüber hinaus zur Fehlsteuerung und zum Replizieren des Systems hin zu einer gewollten und schließlich dann auch gewünschten Anstellungsverhalten in staatlichen Strukturen der Absolventen. Weder kann in anderen Strukturen gedacht werden, noch kann mit chaotisch, unberechenbaren, per se risikobehafteten (natürlichen) Umgebungen selbst-ermächtigt umgegangen werden. Dadurch wird die Spirale der gegenseitigen Abhängigkeit von Individuum und staatlichen Organisationsformen weiter gedreht. Selbstermächtigung ist weder staatlicher Auftrag noch staatliches Ziel.
• Wollen wir die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft wieder herstellen, bedarf es einer breiten gesellschaftlichen Diskussion, einer erhebliche Reformierung, wie wir Bildung vermitteln und welches Bild wir davon haben, was Bildung bewirken soll und einer massive Änderungen im Verhalten staatlicher Organisationen, die die Möglichkeit nutzen müssen, zuerst ihr eigenes Vorgehen zu reformieren. Durch diese Art von Reformierung wird es staatlichen Stellen erst möglich, Innovations- und Qualifikationsmaßnahmen zu verstehen und diese dann weiter zu tragen.
• Die Zusammensetzung des Hightech-Forums in der Gesamtheit der beteiligten Personen lässt erahnen, dass Anregungen zur Änderungen eine hohe strukturkonservative Komponente enthalten und deswegen Impulse nicht die richtige Richtung für staatliche Stellen haben. Das Gremium gehört verjüngt, internationalisiert und im Parameter Geschlecht-Alter durchmischt.
Ausführliche Darlegungen zu den Kugelpunkten sind dem Hightech-Forum zugegangen.
15. September 2020 11:48 Kommentar von Bror Giesenbauer, HOCH-N, Universität Bremen
Liebes Mitglieder des Hightech-Forum,
vielen Dank für das spannende Impulspapier. Hier ein paar grobe Kommentare meinerseits:
Zu Kap. 2
Kompetenzen werden auf der Basis von Wertesystemen entfaltet. Wer bspw. nicht den Sinn von Prozessoptimierung und Effizienz nachvollziehen kann, wird auch nicht den Sinne von digitaler Automatisierung sehen – obwohl Automatisierung von einfachen Prozessen gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sehr viel Potenzial bietet. Daher sollte der Wertewandel mitgedacht werden und durch eine Kultur des Dialogs gestützt werden.
Ich freue mich, dass sie die Lehrkompetenz so stark betonen, denn meiner Beobachtung nach wird hier die Digitalisierung in Schulen auf den letzen Metern erfolgreich vereitelt. Viele Lehrende fühlen sich unsicher mit technischen Tools und können daher diese auch nicht in ihrere Tiefe nutzen und vermitteln.
Zu Kap. 3
Als Basis für die Entfaltung der der Zukunftskompetenzen ist es m. E. wichtig, dass persönliche Eigenschaften wie Ambiguitätstoleranz und Achtsamkeit ausgebildet werden. Nur wenn Menschen fähig sind, eine Welt der Spannungen und des Umbruchs auszuhalten, werden sie sich darin souverän bewegen können und wollen.
Ich begrüße sehr, dass sie die Digitalisierungsstrategie direkt mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung verknüpfen. Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeitsfenster, die unsere Welt nachhaltiger machen könnten – Digitalisierung kann aber auch zur Verknappung von materiellen und immateriellen Ressourcen führen und den Energieverbrauch erhöhen. Ganz zu schweigen von möglichen sozialen Konsequenzen.
Zu Kap. 4
Zudem halte ich den Bezug zur Third Mission der Hochschulen für essenziell (Bürgeruniversität etc.). Die ko-kreative Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft sollte künftig weiter ausgebaut werden (s. bspw. University 4.0, Giesenbauer & Müller-Christ 2020).
Insgesamt finde ich die Schwerpunkte des Impulspapiers sehr gelungen und auch ausgewogen beschrieben.
11. September 2020 17:59 Kommentar von Manfred Kircher/KADIB
Ich kommentiere die folgende Aussage:
„Die Vermittlung von wirtschaftlichen Kenntnissen in Verbindung mit ersten praktischen Erfahrungen kann aber dazu beitragen, dass die Anwendung von Forschung einen höheren Stellenwert erfährt. Beispiele hierfür sind die Förderung von Ausgründungen und Wirtschaftskoopera- tionen sowie die Präsenz akademischer und unternehmeri- scher Vorbilder.“
Die Anmerkung zur Vermittlung von Unternehmertum bzw. der Förderung von Ausgründungen sollte dahingehend vervollständigt werden, dass Knowhow über Ausgründungen auch durch private Finanzierung (business angels, venture capital), dessen Vor- und Nachteile vermittelt wird.
22. Juli 2020 11:25 Kommentar von PD Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
Danke für die Möglichkeit, das Impulspapier „Innovation und Qualifikation“ des HTF zu kommentieren.
Dies tue ich gerne mit Blick auf gerade die Dimensionen des informellen und non-formalen Lernens, die dem Engagement in besonderem Maße eigen sind.
Vor diesem Hintergrund hat das BBE mit den Ländern seit 2005 eine mehrjährige Kongressreihe zur Öffnung der Schulen für das Engagement durchgeführt – in enger Kooperation auch mit den jeweiligen Schulentwicklern.
Die Ergebnisse sind ausführlich dokumentiert auf der BBE-Homepage. Zudem wurden sie in einem Fachbuch im Wochenschau-Verlag zusammengefasst (Birger Hartnuß/ Reinhild Hugenroth/ Thomas Kegel (Hg.): Schule der Bürgergesellschaft).
Dis Diskussion ist dann ja weiter gegangen – der Deutsche Qualifikationsrahmen (und auch der Europäische) haben eine Vergleichbarkeit der informell und nonformal erworbenen Kompetenzen mit formalen Kompetenznachweisen eingefordert – wo stehe wir hier in Deutschland?
Zudem wird im Gesamtblick auf Synergien eines integrierten Bildungsprozesses das Zusammenspiel von formaler und non-formal/Informeller Bildung in „lokalen Bildungslandschaften“ eingefordert. Der aktuelle Digitalisierungsschub beschleunigt diese notwendige Entwicklung.
Zudem kommt im Rahmen eines lebenslangen Lernens der politischen Bildung eine besondere Rolle zu. Hier haben die Debatten der Demokratiepädagogik mit Nachdruck auf die Bedeutung praktischer „Selbstwirksamkeitserfahrungen“ für die Ausbildung prodemokratischer Werte und Haltungen hingewiesen.
Und schließlich hat die Debatte um Klimaschutz und die Rolle der Zivilgesellschaft darauf aufmerksam gemacht, dass eine koproduktive Erzeugung öffentlicher Güter wie etwa Energie (wie zuvor schon im Feld des sozialen Engagements die Koproduktionen mit den Wohlfahrtsverbänden) seitens der Zivilgesellschaft auf große Akzeptanz und Mitwirkungsmotive trifft. Für das lebenslange Lernen sind hier- insbesondere mit Blick auf durch Corona bedingte wachsende Arbeitslosigkeit – wichtige und zugleich motivierende Lern-Arrangements möglich, die bis hin zu einer modernisierten Beschäftigungspolitik reicht, die nicht mehr sanktioniert, sondern Anreize stärkt.
Vor diesem Hintergrund besteht der Bedarf an einem intensiven Austausch von Wissenschaft und Praxis, darunter Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften, zu einer Entwicklung praxistauglicher und trennscharfer Kriterien, die dabei helfen können, eine Tätigkeit als Erwerbsarbeit oder als Engagement zu bewerten und zu behandeln. Hier setzen kritisch auch Debatten um eine „Monetarisierung des Engagements“ an. Der Bedarf an einer solchen Klärung wächst. Das BMBF könnte diesen Prozess wesentlich fördern!
Und schließlich setzt sich in der Zivilgesellschaft allmählich die Einsicht durch, dass es nachhaltige und kompetente zivilgesellschaftlicher Infrastrukturen, auch verbandsübergreifend und unter Adressierung informeller Engagementformen, braucht. Hier könnte ein integrierter Curriculumprozess für hauptberufliche Tätigkeiten in diesen Infrastrukturen, die Engagement und Partizipation begleiten und unterstützen, ansetzen, der für die künftige Ausbildung Maßstäbe setzt und Fachhochschulen und Hochaschulen die Bedarfe der Praxis adressiert und mit diesen für die Ausbildung bespricht. Zu den Stichworten gehören hier wesentliche Kompetenzen bzgl. des Verständnisses von Zivilgesellschaft in deren Vielfalt, bzgl. Zugängen zu Staat, Kommune und Unternehmen, bzgl. Vernetzung und Information., Beratung, Fortbildung und bzgl. einer koordinierenden Rolle in lokalen Bildungslandschaften, auch digitale und mediale Kompetenzen und natürlich auch Kompetenzen der politischen Bildung. Die Liste ist nicht abgeschlossen.
Abschließend zudem der Hinweis auf die Notwendigkeit, eine inter- und transdisziplinäre Zivilgesellschaftsforschung (und auch die zugehörige Lehre) deutlich zu stärken.
Mit Blick auf die HTF-Impulse zu „Innovation und Qualifikation“ findet sich von dieser gesamten Diskussion leider wenig bis nichts! Hier trägt v.a. der Blick auf Unternehmen und berufliche Bildung, aber der zivilgesellschaftliche Horizont spielt – gegen alle Praxiserfahrung – keine Rolle. Auch werden die Brücken etwa zu Citizen Science und Wissenschaftskommunikation nicht wirklich deutlich.
Daher wäre es sehr wünschenswert, diese betrübliche Lücke zu schließen, und die Potentiale der Zivilgesellschaft als Lernort und Ort der Kompetenzbildung systematisch in das Papier zu integrieren.