Hightech-Forum -
Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel

Impulse zur Erreichung des 3,5-Prozent-Ziels

Neue Strategien für die Forschungspolitik: gesellschaftliche Beteiligung stärken, Reallabore ausbauen, steuerliche Forschungsförderung insbesondere an den Bedürfnissen des Mittelstandes ausrichten – das sind Schwerpunkte des Impulspapiers „Wege zum 3,5-Prozent-Ziel“, welches unter Federführung von Prof. Dr. Dr. Andreas Barner (Stifterverband), Dr. Martin Brudermüller (BASF) und Johannes Oswald (Oswald Elektromotoren) heute nach den Beratungen im Hightech-Forum veröffentlicht wurde. Darin werden Impulse gegeben, wie Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) angeregt werden können. Hintergrund ist das Ziel der Bundesregierung, den Anteil der FuE-Investitionen bis 2025 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, das durch die Hightech-Strategie 2025 strategisch untermauert wird.

Die Expertinnen und Experten des Gremiums beschreiben die Forschungsförderung als ein Zusammenspiel einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Sie betrachten nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche, gesellschaftliche, technologische und ökonomische Aspekte. Diesen Punkt unterstreicht auch Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung und Co-Vorsitzender des Hightech-Forums: „Innovationen sind das Rückgrat unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Deshalb brauchen wir ein stärkeres staatliches wie auch privates Engagement bei Forschung und Entwicklung. Ich freue mich dabei über die gemeinsame Unterstützung von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Wir entscheiden jetzt über die Quellen des Wohlstands von morgen. Deshalb dürfen die enger werdenden staatlichen finanziellen Verteilungsspielräume nicht zulasten der dringend notwendigen Investitionen in die Zukunft gehen.“

Mit Blick auf die Wirtschaft sagt Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender und Chief Technology Officer (CTO) der BASF SE und Sprecher des Thementeams „3,5-Prozent-Ziel“ des Hightech-Forums: „Die deutschen Unternehmen tragen aktuell etwa zwei Drittel der FuE-Ausgaben. Wenn wir diesen Anteil aufrechterhalten wollen, müssen Ziele und Maßnahmen der Innovationspolitik eng mit den industriepolitischen Rahmenbedingungen verzahnt werden. Unternehmen investieren in FuE, wenn Sie eine Chance sehen, dass daraus auch marktfähige Produkte werden können. Gleichzeitig muss die Entwicklung neuer Technologien viel frühzeitiger durch gesellschaftliche Beteiligungsprozesse begleitet werden, um ein gemeinsames Verständnis von der Bedeutung und dem gesamtgesellschaftlichen Nutzen von Innovationen zu erreichen.“

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Co-Vorsitzender des Hightech-Forums, hebt die Notwendigkeit von Kooperation zwischen den einzelnen Akteuren hervor: „Die Herausforderung für Wissenschaft und Wirtschaft besteht heute insbesondere darin, in immer kürzeren Zeiträumen immer komplexere Neuerungen hervorzubringen. Wir brauchen neue, agile Formate wie z. B. Reallabore, damit Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gemeinsam Neues erproben und die Rahmenbedingungen für Innovationen noch passgenauer weiterentwickeln können.“

Das Papier beruht auf Impulsen aus einem Expertenworkshop mit 40 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sowie der Beratung durch die federführenden Mitglieder des Hightech-Forums. Auf der zweiten Sitzung des Hightech-Forums am 5. Juni 2019 wurden die Inhalte beraten und kommentiert. Am 27. Juni 2019 sollen die Vorschläge in die koordinierende Staatssekretärsrunde aller Bundesressorts getragen werden. Das Hightech-Forum lädt ausdrücklich zur Kommentierung des Papiers ein.

Weitere Informationen

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Pressekontakt
Kathrin Kießling
Telefon +49 30 688 3759-1610
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