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Ergebnisbericht Hightech-Forum 2019 – 2021

Innovationspolitik: Hightech-Forum weist den Weg für mehr Beteiligung, Nachhaltigkeit und Umsetzungsstärke

Berlin, 21. April 2021. Das Hightech-Forum veröffentlicht heute seine zentralen Empfehlungen für die künftige Innovationsstrategie in Deutschland. Das Gremium dringt auf die Förderung und Forderung von mehr Mut und Umsetzungsstärke im Dienst der Nachhaltigkeitsziele. Wichtig sei eine Stärkung des missionsorientierten Ansatzes. Ein breiter Innovationspakt soll helfen, mehr Ergebnisse der Spitzenforschung im großen Maßstab in die Anwendung zu bringen. Start-ups aus der Wissenschaft müssten ermutigt und erleichtert werden. Gezielte Deregulierung und mehr Experimentierräume seien ebenso notwendig wie effektive Beteiligungsformate.

Mithilfe von technologischen und sozialen Innovationen kann und muss Deutschland seine ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele erreichen, seine Widerstandsfähigkeit stärken und seine
Zukunftskompetenzen ausbauen. Die 2018 begonnene missionsorientierte Innovationspolitik sieht das Hightech-Forum hierfür als wichtig an. Auf Grundlage der gemachten Erfahrungen, schlägt das Hightech-Forum eine ambitionierte Stärkung hinsichtlich der Beteiligung sowie der wirksamen Förderung und Governance von Missionen vor.

Mit Blick auf die Innovationsfähigkeit und technologische Souveränität Deutschlands wird betont, dass eine bessere Vorausschau und eine kritische Marktgröße bzw. Skalierung von Innovationen in Europa erreicht werden müsse. In einem Innovationspakt sollten sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu gemeinsamen Anstrengungen verpflichten. Angemahnt werden verbindliche Förderrahmen, die auf der Analyse vollständiger Technologie- und Kompetenzarchitekturen basieren. Flickenteppiche seien zu vermeiden.

Zudem werden Startups aus der Wissenschaft als zentrale Treiber für neue Technologien, den Strukturwandel und mehr Nachhaltigkeit hervorgehoben. Die Politik sollte stärkere Impulse für die Verbesserung der Gründungskultur setzen. Das Hightech-Forum fordert mit einer Initiative für Transferfreiheit ein neues politisches Narrativ, die Ausräumung von Zielkonflikten sowie ermutigende Rahmenbedingungen. Forschenden sollten mehr Anreize und Freiräume für die Zusammenarbeit mit Startups geboten werden.

Ergänzend zu den genannten Schwerpunktbereichen des Ergebnisberichts ist dem Hightech-Forum die gemeinschaftliche Entwicklung einer offenen, proaktiven und gleichzeitig vorsorgenden Innovationskultur in Deutschland ein sehr wichtiges Anliegen. Das Gremium organisierte zwei Stakeholder-Dialoge mit Vertreterinnen und Vertretern aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft. Die daraus entwickelten Vorschläge wurden in einem ersten Ideenpapier der Beteiligten als Beitrag zur weiteren Diskussion im Ergebnisbericht festgehalten.

Der Ergebnisbericht des Hightech-Forums (PDF-Download, 5 MB) wird am 21. April 2021 im Rahmen der Ergebniskonferenz veröffentlicht und an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, übergeben.

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Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Co-Vorsitzender des Hightech-Forums:

„Das Hightech-Forum hat deutlich wie nie zu mehr Mut und Umsetzungsgeschwindigkeit für nachhaltige Innovationen aufgerufen. Technologische Kernkompetenzen sind entscheidend, um globale Märkte strategisch gestalten zu können. Technologische und politische Souveränität gehen Hand in Hand.“

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Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Mitglied des Hightech-Forums:

„Wir haben in Deutschland einige dringende Aufgaben vor uns, die verlangen, dass wir diese als “Missionen“ denken und umsetzen. Dringende Ziele wie Klimaschutz und nachhaltiges Leben sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben und damit komplex – umso mehr müssen wir uns auf klare Schritte entlang überprüfbarer Lösungswege einigen. Vernetzung ist wichtig, zum Beispiel sollten die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und die Hightech-Strategie verzahnt werden, und auch die Chancen der Transformation in internationaler Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftszonen in Asien und Afrika genutzt werden.“

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Prof. Dr. Katharina Hölzle, Leiterin des Fachgebiets IT-Entrepreneurship am Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH, Universität Potsdam:

„Die Forschung in Deutschland ist in vielen Bereichen Weltklasse. Viel zu häufig finden aber die Forschungsergebnisse nicht ihren Weg in Wirtschaft und Gesellschaft. Damit aus hochklassigen Ideen echte Innovationen werden, braucht es Anreize und ermutigende Rahmenbedingungen für Ausgründungen sowie mehr Anerkennung für anwendungsnahe Forschung.“

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Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF SE, Mitglied des Hightech-Forums:

„Innovationsoffenheit und Zukunftsvorsorge sind zwei Seiten derselben Medaille. Zusammen sind sie die Voraussetzung, um schneller unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu verbessern. Dafür müssen wir weg von einer Regulierung, die verbietet, hin zu einer Regulierung, die nachhaltige Innovationen belohnt.“

Weitere Informationen

Ergebnisbericht Hightech-Forum 2019 – 2021

Hier können Sie den Ergebnisbericht als PDF herunterladen (5 MB).

Pressemitteilung

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Pressekontakt
Valerie Ponell
Telefon +49 30 688 3759-1621
ponell@websites.fraunhofer.de

Über den Ergebnisbericht des Hightech-Forums

In seinem Ergebnisbericht fasst das Hightech-Forum seine bisherigen Beratungspapiere zusammen und legt zentrale Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Forschungs- und Innovationsstrategie der Bundesregierung vor. Das Gremium bündelt diese in den fünf Dachthemen: Missionsorientierte Innovationspolitik, Beteiligung als strategisches Instrument der Innovationspolitik, Resilienz und technologische Souveränität, Agile Forschungs- und Innovationsförderung sowie Initiative für Transferfreiheit – Förderung von wissensintensiven Gründungen. Alle Veröffentlichungen und Beratungsthemen des Hightech-Forums finden Sie hier.

Über das Hightech-Forum

Das Hightech-Forum ist das zentrale Beratungsgremium der Bundesregierung zur Umsetzung der Hightech-Strategie 2025. Seine Aufgabe ist es, die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung mit konkreten Umsetzungs- und Handlungsempfehlungen zu begleiten. Es hat in seiner Laufzeit zwischen 2019 bis 2021 insgesamt acht Impulspapiere zu den Schwerpunktthemen 3,5-Prozent-Ziel, Offene Wissenschaft und Innovation , Soziale Innovationen, Agilität des Innovationssystems, Innovation und Qualifikation, Nachhaltigkeit im Innovationssystem, Zukunft der Wertschöpfung sowie Bio-IT-Innovationen und die Leitlinien für *neues Wachstum nach der Corona-Krise veröffentlicht. Zudem hat das Forum an Kernbotschaften zur Weiterentwicklung der Hightech-Strategie 2025 im Rahmen des Beteiligungsprozesses des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mitgewirkt (www.mitmachen-hts.de).

Das Hightech-Forum setzt sich aus 21 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen. Den Vorsitz teilen sich Christian Luft, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Hightech-Forum tagte insgesamt sieben Mal. Der Beratungsauftrag ist zeitlich an die aktuelle Legislaturperiode gekoppelt.

Über die Hightech-Strategie

Die Hightech-Strategie 2025 bündelt die Förderung der Bundesregierung zu Forschung und Innovation. Ihr Ziel ist es, spürbare Fortschritte in der Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger zu erreichen: etwa im Kampf gegen Krebs, zur Reduktion von Plastikmüll in der Umwelt oder für nachhaltigeres Wirtschaften in Kreisläufen. Sie soll eine Vielzahl von Akteuren ermutigen, den Fortschritt aktiv mitzugestalten. Weitere Informationen unter: www.hightech-strategie.de