„Nachhaltigkeit als übergeordnetes Ziel der Forschungs- und Innovationspolitik etablieren“
Das Hightech-Forum spricht sich für eine effektivere Verknüpfung von Innovations- und Nachhaltigkeitspolitik aus, damit Deutschland seiner globalen Verantwortung nachkommen kann
In dem heute veröffentlichten Impulspapier „Nachhaltigkeit im Innovationssystem“ formuliert das Hightech-Forum Empfehlungen, wie Innovationen mehr Nachhaltigkeit ermöglichen können und zugleich mehr Nachhaltigkeit ins Innovationssystem gebracht werden kann. Das empfohlene Maßnahmenpaket adressiert die Rolle und Verantwortung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.
Die Expertinnen und Experten empfehlen der Politik unter anderem, die zwölf Missionen der Hightech-Strategie konsequenter umzusetzen und regierungsweit besser zu koordinieren. Das öffentliche Beschaffungswesen soll für die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Services besser positioniert werden. Zudem rät das Gremium, die Internalisierung externer Kosten zu „wahren Preisen“ voranzutreiben und alternative Wohlstandsindikatoren zu entwickeln. Mehr Kapital sollte zur Verfügung gestellt werden, um mehr Gründungen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen hervorzubringen. Technologische Schlüsselbereiche, in denen Innovationen für die wirtschaftliche Anwendung gefordert werden, sind die Kreislaufwirtschaft, die Bioökonomie, die Agrarwende sowie eine treibhausgasarme Industrieproduktion. In der Wissenschaft werden die Erweiterung des Exzellenzbegriffes sowie neue Nachhaltigkeitsleitbilder gefordert. Mit Reallaboren und partizipativen Formaten sollte Vertrauen in neue Technologien und deren Regulierung verdient werden.
Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und Sprecherin des Thementeams „Nachhaltigkeit im Innovationssystem“ im Hightech-Forum, erklärt mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030: „Wir setzen uns dafür ein, die nationale Nachhaltigkeitsstrategie und die Hightech-Strategie stärker zu verzahnen. Technische, sozioökonomische und kulturelle Innovationen bieten enorme Chancen, die globalen Nachhaltigkeits-Herausforderungen zu bewältigen. Daher sollte Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen als handlungsleitendes Ziel der Forschungs- und Innovationspolitik berücksichtigt werden. Die Aufgabe der Politik ist es, divergierende Ziele bei ökologischer Verträglichkeit, ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit und sozialem Zusammenhalt zu moderieren. Dabei gilt es, aufgrund der Dringlichkeit von Klima-, Umwelt- und Naturschutz und ihrer steigenden Wirkung auf Gesundheit und Gemeinwohl, die schon europäisch und international abgestimmten Ziele zur Priorität zu machen.“
Die federführenden Autorinnen und Autoren des Impulspapiers „Nachhaltigkeit im Innovationssystems“ sind die Hightech-Forum-Mitglieder Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender und Chief Technology Officer der BASF SE, Prof. em. Dr. Wolfgang Lücke, Prof. Dr. Patrizia Nanz, Direktorin des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Johannes Oswald, Geschäftsführer der Oswald Elektromotoren GmbH und Julia Römer, Gründerin und CEO der Coolar UG.
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